Abb. 17.1
Querschnitt der Bauchwand. Aus Tillmann (2009) Atlas der Anatomie. Springer, Heidelberg a oberhalb des Nabels b unterhalb des Nabels
oberflächliche Schicht mit Haut, Unterhautfettgewebe, Fascia abdominis superficialis,
mittlere Schicht mit seitlichen und vorderen Bauchmuskeln und ihren Aponeurosen,
innere Schicht mit Fascia transversalis, Tela subserosa und Peritoneum parietale.
Vasa epigastrica verlaufen auf der Rückseite der Rektusscheide oder im M. rectus abdominis (A. epigastrica superior ist Fortsetzung der A. thoracica interna und anastomosiert innerhalb des M. rectus abdominis mit der aus der A. iliaca externa kommenden A. epigastrica inferior. Die Arterien werden jeweils von 2 Venen begleitet).
17.1.2 Topographie und Anatomie der Cavitas abdominis
Die Bauchhöhle (Cavitas abdominis , ◘ Abb. 17.2) wird begrenzt vom Zwerchfell, vorderer und seitlicher Bauchwand, hinterer Bauchwandmuskeln und Lendenwirbelsäule, Beckenboden und Hüftbeinen (Ossa coxa) mit ihren Muskeln. Sie wird gegliedert in:
Abb. 17.2
Mediansagittalschnitt durch den Rumpf. Peritoneum parietale und Peritoneum viscerale sind rot umrandet. Aus Tillmann (2009) Atlas der Anatomie. Springer, Heidelberg
Peritonealhöhle (Cavitas peritoneale ) und
Retroperitonealraum (Spatium retroperitoneale).
Die Beckenhöhle (Cavitas pelvis ) setzt sich zusammen aus kaudalem Abschnitt der Bauchhöhle und dem Raum hinter und unterhalb der Peritonealhöhle (Subperitonealraum, Spatium subperitoneale oder extraperitoneale pelvis).
17.1.3 Gefäße des Retroperitoneum s
Die Aorta abdominalis reicht vom Hiatus aorticus (12. BWK) bis zur Bifurkation (4. LWK). Die Länge beträgt ca. 14 cm, der Durchmesser 20–25 mm.
Viszerale Arterienabgänge von kranial nach kausal sind (◘ Abb. 17.3):
Abb. 17.3
Retroperitonealraum. Primär retroperitoneal gelegene Organe und Leitungsbahnen des Retroperitonealraums. Aus Tillmann (2009) Atlas der Anatomie. Springer, Heidelberg
Truncus coeliacus mit der Aufzweigung in A. gastrica sinistra, A. lienalis, A. hepatica communis (daraus gehen A. gastrica dextra, A. gastroduodenalis, A. hepatica propria ab),
A. mesenterica superior,
Aa. renales,
A. mesenterica inferior.
17.2 Wichtige pathologische Befunde der Bauchwand
Tab. 17.1
Erkrankungen der Bauchwand
Erkrankung | Sonographischer Befund |
---|---|
Bauchdeckenhämatom (◘ Abb. 17.4) | Echofreie bis echoarme ovale oder polyzyklisch begrenzte Bezirke, akute Einblutung: echogene „Wolke“ im betroffenen Areal, typisch: Änderung der Morphologie im Zeitverlauf |
Bauchdeckenabszess | Echofreies oder inhomogen echoarmes, rundlich bis bizarres, initial unscharf begrenztes Areal, echoarme bandförmige Ausziehungen in die Umgebung, ggf. Luftartefakte |
Tumoren der Bauchwand (◘ Abb. 17.5) | Benigne Tumoren: gut verschiebliche, glatt begrenzte, homogene Raumforderungen mit unterschiedlicher Echogenität je nach Ätiologie. Maligne Tumoren (meist Metastasen auf dem Boden hämatogener Streuung): weniger gut verschiebliche Raumforderungen mit meist härterer Konsistenz, echoarm, irregulär und unscharf begrenzt, chaotische Gefäße in der FKDS |
Hautemphysem | Intensive Echos mit Reverberationen bzw. dorsalem Schallschatten im Bereich der subkutanen Grenzlinie |
Bauchdeckenhämatom (◘ Abb. 17.4) | Echofreie bis echoarme ovale oder polyzyklisch begrenzte Bezirke, akute Einblutung: echogene „Wolke“ im betroffenen Areal, typisch: Änderung der Morphologie im Zeitverlauf |
Bauchdeckenabszess | Echofreies oder inhomogen echoarmes, rundlich bis bizarres, initial unscharf begrenztes Areal, echoarme bandförmige Ausziehungen in die Umgebung, ggf. Luftartefakte |
Tumoren der Bauchwand (◘ Abb. 17.5) | Benigne Tumoren: gut verschiebliche, glatt begrenzte, homogene Raumforderungen mit unterschiedlicher Echogenität je nach Ätiologie. Maligne Tumoren (meist Metastasen auf dem Boden hämatogener Streuung): weniger gut verschiebliche Raumforderungen mit meist härterer Konsistenz, echoarm, irregulär und unscharf begrenzt, chaotische Gefäße in der FKDS |
Hautemphysem | Intensive Echos mit Reverberationen bzw. dorsalem Schallschatten im Bereich der subkutanen Grenzlinie |
Abb. 17.4
Hämatom im M. rectus nach Lysetherapie
Abb. 17.5
Hautmetastase bei Ovarialkarzinom. echoarmer, inhomogener Knoten im Bereich des Unterhautfettgewebes mit Imprimierung der Bauchdeckenmuskulatur
17.2.1 Bauchwandhernien
Vorbemerkungen
Zu den Bauchwandhernie n gehören:
Epigastrische Hernie (Hernia epigastrica ): Bruchpforte entsteht durch Lückenbildung innerhalb der Linea alba zwischen Processus xiphoideus und Nabelregion, z. B. in Schwangerschaft, bei Übergewichtigkeit.
Nabelhernie (Hernia umbilicalis ): Anulus umbilicalis als Bruchpforte (Überdehnung der muskelschwachen Bauchwand).
Narbenhernie : Operationsnarben als Bruchpforte, z. B. nach medianer Laparotomie.
Spieghel-Hernie (Hernia semilunaris ): Schwachstelle in der vorderen Bauchwand (Zusammentreffen von Linea arcuata und Linea semilunaris des M. transversus abdominis).
Leistenhernie (Hernia inguinalis , ◘ Abb. 17.6): Ausstülpung des Peritoneums samt Inhalt durch eine angeborene (persistierender Processus vaginalis, Hernia congenita) oder erworbene (Faszien- oder Muskellücken, Hernia acquisa) Schwachstelle im Bereich des Leistenkanals (Canalis inguinalis). Mit 75 % die häufigsten Hernien, etwa zu 90 % Männer betroffen.