Abb. 12.1
Leber: a Facies diaphragmatica und b Facies visceralis. Aus Tillmann (2009) Atlas der Anatomie. Springer, Heidelberg
Ligamentum hepatoduodenale
Zieht schräg über die V. cava hinweg in die Leberpforte (◘ Abb. 12.8)
Abb. 12.3
Lebersegmente schematisch, kraniale Fläche
Abb. 12.4
Lebersegmente, kranialer Querschnitt
Abb. 12.5
Lebersegmente schematisch, portale Ebene
Abb. 12.6
Lebersegmente, Querschnitt in Höhe der Pfortadergabel. Zwischen Gallenblasenlager und V. cava inferior verläuft die Grenze zwischen rechtem und linkem Leberlappen (weiße Linie)
Abb. 12.8
Leberpforte im subkostalen Schrägschnitt. Strukturen von ventral nach dorsal: DHC, A. hepatica im Aufzweigungsbereich, V. portae, rechts unten im Bild VCI
Enthält Pfortader, A. hepatica und Gallengang
Pfortaderhauptstamm verläuft dorsal des DHC (Ductus hepatocholedochus) und der A. hepatica; nach Aufzweigung unterkreuzt A. hepatica dexter den DHC
12.1.2 Segmenteinteilung der Leber
Einteilung der Leber nach Couinaud in 8 Segmente (◘ Abb. 12.2, ◘ Abb. 12.3, ◘ Abb. 12.4, ◘ Abb. 12.5, ◘ Abb. 12.6):
linker Leberlappen: Segment I (Lobus caudatus), II, III und IV (Lobus quadratus),
rechter Leberlappen: Segmente V,VI, VII und VIII.
12.1.3 Gefäßstrukturen der Leber
Die Leber weist eine doppelte Blutversorgung auf: Pfortader (70 %), A. hepatica (30 %), ◘ Abb. 12.7, ◘ Abb. 12.8:
Pfortader: Zusammenfluss der V. lienalis und V. mesenterica superior im Konfluens. Intrahepatische Pfortaderäste vom Hilus bis in die Peripherie mit abnehmendem Kaliber, echoreiche „Uferbegrenzung“.
Normale Gefäßweite: im Hilus <13 mm, intrahepatisch <11 mm.
A. hepatica entspringt normalerweise aus Truncus coeliacus, Aufzweigung in der Leberpforte in Arterien des rechten und linken Leberlappens.
Lebervenen münden nahe des rechten Vorhofes in die V. cava inferior (VCI), die an der Dorsalseite der Leber rechts lateral des Lobus caudatus verläuft. Meist Anlage von 3 Lebervenenstämmen. Venöser Abfluss des Lobus caudatus häufig über eigene Venen (→ Hypertrophie des Lobus caudatus bei Budd-Chiari-Syndrom ). Normalerweise gestreckter, gradliniger Verlauf der Lebervenen ohne Konturschwankungen, sehr schmal in der Peripherie und nach zentral zum Lebervenenstern mit zunehmendem Kaliber.
Normale Gefäßweite: 10 mm (gemessen an der mittleren Lebervene ca. 1 cm vom Zufluss in VCI entfernt). Kaliberschwankungen und Rarefizierungen der Lebervenen bei Leberparenchymschäden.
12.1.4 Morphologie der Leber
Lebergröße
Die „Normwerte“ der Lebergröße variieren stark und sind z. B. von der Konstitution (◘ Abb. 12.9) abhängig:
Abb. 12.9
Lebergröße in der Medioklavikularlinie (normale Leber)
Längsdurchmesser: 10–14 cm in der rechten Medioklavikularlinie (Diaphragmaoberrand bis Leberspitze).
Tiefendurchmesser im Interkostalschnitt (Zwerchfellkuppel bis Leberunterrand): 12–16 cm.
Summe aus Längsdurchmesser + Sagittaldurchmesser (besser geeignet, um konstitutionelle Besonderheiten auszugleichen): <24–26 cm
Leberform
Normalerweise finden sich ventral konkave, dorsal konvexe oder gerade Konturen mit spitz zulaufenden Rändern sowohl im Längs- als auch im Querschnitt. Bei Volumenzunahme, z. B. bei Fettleber, sind die Konturen runder und der Leberrandwinkel stumpf (◘ Abb. 12.10).
Abb. 12.10
Rechter Leberlappen von subkostal
Leberkontur
Die gesunde Leber zeigt eine glatte Oberfläche mit physiologischen Einkerbungen, z. B. an der Interlobärfissur, im Gallenblasenbett und am Lig. venosum. Konturunregelmäßigkeiten, Randkonturverplumpung und inhomogener bzw. teils unterbrochener Kapselreflex treten bei zunehmendem Leberumbau auf. Kontureinziehungen oder ‑vorwölbungen im Rahmen von Neoplasien, nach Trauma oder Operation, im Bereich der Zwerchfellinsertionen (sog. Zahn-Furchen ) oder akzessorischer Leberlappen sind möglich (◘ Abb. 12.11, ◘ Abb. 12.12, ◘ Abb. 12.13).
Abb. 12.11
Leberkapsel bei normaler Leber
Abb. 12.12
Leberkapsel bei Zirrhose
Abb. 12.13
Höckriger Leberunterrand und hypertrophierter Lobus caudatus bei Zirrhose
Echomuster
Das Echomuster ist üblicherweise homogen. Die Echogenität ist gleich oder vergleichbar mit dem Nierenparenchym (sofern keine Nierenerkrankung vorliegt, ◘ Abb. 12.14). Eine Echoverstärkung sowie ein inhomogenes oder vergröbertes Echomuster sind Hinweise auf Lebererkrankungen.
Abb. 12.14
Normale Leberechogenität, Vergleich mit rechter Niere
12.2 Wichtige pathologische Befunde
12.2.1 Akute Hepatitis
Vorbemerkungen
Diffuse Leberentzündung, häufig viraler Genese (seltener autoimmun- oder medikamenteninduziert, Hämochromatose, Morbus Wilson, α1‑Antitrypsinmangel).